LEo Erb
Leo Erb reduziert seine Kunst auf Linie und Weiß. In dieser strengen Beschränkung entstehen meditative Bildräume, die Licht und Bewegung in stiller Präzision erfahrbar machen. Seine Werke verbinden konstruktive Klarheit mit einer kontemplativen Dimension, in der das Minimalistische zur Quelle innerer Weite wird.

Biografie
Leo Erb (*1923 St. Ingbert, †2012 Kaiserslautern) studiert von 1940 bis 1943 an der Kunstgewerbeschule in Kaiserslautern und an der Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken. Sein Lehrer Boris Kleint vermittelt ihm die Bauhauslehre Johannes Ittens. Erb gründet 1957 mit Kleint und weiteren jungen saarländischen Künstlern, wie z. B. Oskar Holweck, die avantgardistische Neue Gruppe Saar. Er bewegt sich im Umkreis von ZERO und nimmt an der siebten Abendausstellung Das rote Bild im Atelier von Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf teil. Im Jahr 1960, nach dem Tod seiner ersten Frau, zieht Erb aus Deutschland in die Kunstmetropole Paris, wo er sich im Umkreis der dortigen Avantgarde bewegt und zeitgenössische Tendenzen u. a. zur Kinetik aufnimmt. Erst 1975 kehrt er nach Deutschland zurück.
Bemerkenswert am Schaffen Leo Erbs ist vor allem die Konsequenz, mit der er seine künstlerischen Grundprinzipien umsetzt. Seine Arbeit basiert auf zwei Konstanten, die sich leitmotivisch durch das gesamte Oeuvre ziehen: das Thema der Linie und die Farbe Weiß. Mit ihnen baut Erb Strukturen und Bildräume, die Licht und Bewegung thematisieren; er schafft Bilder der Stille und Meditation. Erb wird wegen seiner geometrisch-technisch anmutenden Gestaltungsprinzipien oft dem Konstruktivismus zugeordnet, aber auch Tendenzen des Minimalismus, wie z. B. das Streben nach Objektivität und schematischer Klarheit, Logik und Entpersönlichung, spiegeln sich in seinem Schaffen.
Ausstellungen bei MUK
Paper Positions
2022
Werke aus dem Bestand Leo Erb // Rupprecht Geiger // Günther Uecker
2020