Rupprecht Geiger

Rupprecht Geiger erhebt die Farbe zum autonomen Träger von Licht und Energie. Seine Werke konzentrieren sich auf leuchtintensive Farbfelder, in denen besonders das Rot – Symbol für Kraft, Wärme und Liebe – eine zentrale Rolle einnimmt. Durch die Reduktion auf elementare Formen wie Rechteck, Quadrat oder Oval entfaltet sich eine Klarheit, in der Farbe selbst zur geistigen Erfahrung wird. Geigers Malerei öffnet Räume reiner Wahrnehmung, in denen Licht über das Dunkel siegt.

Rupprecht Geiger in his studio, Munich 1963;
Photo: Maria Wetzel / Quelle Archiv Geiger

Biografie

Rupprecht Geiger (* 1908, †2009) gehört zu den wichtigsten deutschen abstrakten Künstlern nach 1945. Anlässlich seines 80. Geburtstages schrieb die Süddeutsche Zeitung: »Geiger gehört zu den großen Vollendern der Moderne«. Der ab 1949 als Architekt tätige Geiger ist auf dem Gebiet der Malerei ein Autodidakt. Zum Umgang mit dem Pinsel findet er während des Zweiten Weltkrieges, wo er an der Ostfront als Kriegsmaler eingesetzt wird. Angeregt von Natur- und Lichterlebnissen, die er in Griechenland, in der unendlichen Weite der russischen Landschaft und später in Marokko sammelt, nimmt in seiner späteren Kunstauffassung das Licht die bestimmende Kraft ein, das über das Dunkle siegt.

Farbe als Träger von Licht (farbiges Licht) wird bei Geiger daher zum autonomen Mittel und ist für ihn das wichtigste Element in der Malerei. Anfangs stellt er zwei kontrastierende Farben einander gegenüber, später erreicht er eine Steigerung im Gegeneinanderstellen der Nichtfarbe Weiß mit einer zur höchsten Fluoreszenz gesteigerten Farbe. Zu den dominierenden Farben in Geigers künstlerischem Schaffen sind die leuchtintensiven Rot- und Gelbtöne geworden. Neben der Farbe Rot – der er sich ab den 1950er Jahren vorrangig widmet und in der er die vollkommene Stimulation, Energie, Macht, Liebe, Wärme und Kraft sieht – steht das Geigersche Gelb symbolisch für Schönheit und Maß, Kraft und Wärme, für Licht und für dessen Schöpfer.

Gleichzeitig geht es Geiger um die konsequente Reduktion und Klarheit. Er beschränkt seine Palette nicht nur auf die Grundfarben, sondern auch auf die Grundformen. Daher sind für seine Ölbilder, Aquarelle und Siebdrucke einfache geometrische Formen wie das Rechteck, das Quadrat, die Kreis-form oder das Oval charakteristisch. Indem er die Farbe aus der Form löst, bringt Geiger deren geistige Kraft zum Ausdruck.

Ausstellungen bei MUK

Paper Positions
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